Heart Rate Variability
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Wie anpassungsfähig ist Ihr Herz auf innere und äussere Reize?
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Steht Ihr Herz ständig unter Strom?
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Kann Ihr Herz sich erholen?
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Wie ist das Verhältnis zwischen Anspannung und Entspannung?
Die Messung der Herzratenvariabilität ist der erste Schritt ins neue Gleichgewicht.
Woher weiss ich, wann ich gestresst bin?
Manchmal merkt man genau, dass man unter Strom steht, z.B. wenn der Puls erhöht ist. Aber nicht immer ist eine Stresssituation für den Menschen als solche wahrnehmbar. Wer sein Stressprofil im Alltag ganz genau unter die Lupe nehmen will, sollte eine HRV-Messung durchführen lassen.
HRV steht für HerzRatenVariabilität. Diese gibt an, in welchen zeitlichen Abständen unser Herz schlägt und ist somit ein Mass für die Regulationsfähigkeit des Herzens. Je mehr der Herzschlag variiert, umso besser ist die Anpassungsfähigkeit des Herzens an die Umwelt und auf die inneren Reize (Gedanken, Gefühle, Krankheiten). Umgekehrt gilt, je regelmässiger das Herz schlägt, desto mehr Stress erfährt der Körper.
Die Herzratenvariabilität sagt aber auch etwas über das Allgemeinbefinden einer Person aus. Eine hohe Anpassungsfähigkeit des Herzens an äussere und innere Einflüsse ist gleichbedeutend mit einem guten gesundheitlichen Zustand.
Wie kann ich meine HRV messen?
Schon lange bekannt ist der sog. Schellong Test bei dem der Blutdruck und Puls im Liegen und im Stehen gemessen wird. Die HRV lehnt sich an dieses bewährte Verfahren an und misst das autonome Nervensytem (ANS) ebenfalls im Liegen und im Stehen. So wird ein Abbild des Parasympathikus und Sympathikus geschaffen.
Für die Messung der Herzratenvariabilität ist ein spezielles Messgerät nötig, das mittels einem Polargurt die elektrischen Signale des Herzens überträgt. Die Messung ist also vollkommen unbedenklich so wie ein EKG. Die Messung sollte an einem normalen Tag durchgeführt werden, der Ihren Alltag gut repräsentiert und nicht wenn man aussergewöhnlich gestresst ist oder akut krank.
Das ANS hat 2 funktionelle Komponenten
Das Parasympathische Nervensystem (PNS)
ist aktiv im Ruhezustand. Es regelt die Verdauung, aktiviert die Entgiftungsfunktion der Nieren und der Leber, es aktiviert das Immunsystem, es ist beteiligt am Fühlen und am Ausdruck von Emotionen, es reguliert das Schlucken und die Speicheldrüsenaktivität, die Stimme und wirklich alle Funktionen, die mit Regeneration und Heilen zu tun haben. Das PNS ist auch beteiligt an der Regulation der Durchblutung dreier Körpergebiete: Gehirn, Zähne und Becken.
Das Sympathische Nervensystem (SNS)
ist aktiv, wenn wir uns mit der Umwelt auseinandersetzen. Sobald wir aufstehen, übernimmt es die Führung. Es reguliert Weite und Enge der meisten Blutgefäße (es verhindert damit Unterkühlung und dirigiert, wo wieviel Blut im Körper zu jedem Zeitpunkt zur Verfügung steht), Schweissdrüsenaktivität, Muskelspindeln der quergestreiften Muskulatur (regelt damit den Muskeltonus) und vieles mehr.
Beide Systeme pumpen mehr als 70 verschiedene Neuropeptide in die Peripherie und zurück ins Zentralnervensystem (ZNS) mit verschiedensten Aufgaben.
Beim Gesunden sollte das PNS im Liegen aktiv sein, im Stehen sollte es sich zurückziehen. Das SNS sollte im Stehen aktiv sein und sich im Liegen zurückziehen. Im Liegen misst die HRV die Aktivität des "Intrinsic Cardiac Nervous System" [9], welches ein komplexes neurales Netzwerk ist und hauptsächlich aus sympathischen und parasympathischen efferenten Neuronen besteht. Beim Aufstehen muss das gesamte Blutgefäßsystem reagieren und die Blutgefäße leicht kontrahieren, damit das Blut nicht in die Beine absinkt. Das Aufstehen testet damit nicht nur das Herz, sondern die sympathische (teilweise auch die parasympathische) Nervenversorgung der glatten Muskulatur aller Blutgefäße. Damit erfasst der Test einen grossen Teil der ANS-Neurone, der stellvertretend Aussagen erlaubt über den gesamt Zustand des ANS.
Was mache ich mit dem Ergebnis?
Die HRV-Messung gewährt uns Einblick in das autonome Nervensystem was unser ganzer Körper steuert. Zum Glück müssen wir nicht bei jeden Herzschlag daran denken... So jetzt schlag, schlag, schlag uns sonst wären wir tot...! Auch unsere Verdauung wird vom autonomen Nervensystem gesteuert, ohne dass wir uns darauf konzentrieren müssten. Ist das autonome Nervensystem geschwächt kann der Arzt daraus in Zusammenhang mit weiteren Untersuchungen individuelle Behandlungen empfehlen.
Mit individuell auf Ihren persönlichen Bedarf abgestimmten Mikronährstoffe kann man das Verhältnis zwischen Anspannungs- und Erholungsphasen bzw. die Herzratenvariabilität positiv beeinflussen.
Da die Messung einfach und kostengünstig ist, eignet sie sich hervorragend, um den Therapieerfolg zu dokumentieren.