LABOR - NÜCHTERN
Wie bereite ich mich für das Labor vor.
Bestimmte Laborergebnisse sind erst dann verwertbar,
wenn Sie sich gut vorbereitet haben.
Nüchtern sein
Viele Blutuntersuchungen müssen, um aussagekräftig zu sein, bestimmte Voraussetzungen erfüllen.
Bei Analysen, wie Blutfette, Zucker, Säurebasenhaushalt oder Dunkelfeld muss man dazu "nüchtern" erscheinen.
Was bedeutet nun nüchtern...
- Feste Nahrung darf nur bis Mitternacht des Vortags eingenommen werden.
- Danach darf nur noch getrunken werde, entsprechend dem Durstgefühl. Also nicht übertreiben.
- Erlaubt ist nur Wasser.
Tee beinhaltet in vielen Fällen mehr Koffein als Kaffee, und Süssstoffe sind ebenso verboten (Vor allem für den Zuckerbelastungstest und Insulintest).
Medikamente
- Nur die lebensnotwendigen Medikamente werden vor dem Labor eingenommen, ansonsten nach der Blutentnahme. Dazu können die Medikamente mitgenommen werden.
- Nahrungsergänzungsmittel sollten mindestens 3 Tage vor dem Labortermin abgesetzt werden.
Sport
- Morgengymnastik und alle anstrengende Aktivitäten sind zu unterlassen.
- Auch keine Fahrt mit dem Velo in die Praxis.
Wichtigste allgemeinmedizinische Analysen für nüchterne BE ohne zuvor stattgefundene körperliche Überaktivierung:
- Grundmetabolik: Glukose, Leber- und Blutfettwerte, Muskelenezyme, Harnsäure/-stoff, Laktat bzw. EPOC
- Spezielle Metabolik / Endokrinologie: Hormonprofile, oGTT, Insulintoleranztest, Synacthen-Test
Rauchen
Tabak oder sonstige nikotinhaltige Produkte sollten ebenso nach Mitternacht nicht mehr konsumiert werden.
Harnblase
Je nach Labor ist es von Vorteil, noch etwas Harn in der Blase zu belassen.
Erkrankung
Sollten Sie sich erkältet haben oder unter einer anderen akuten Krankheit leiden, welche nicht mit dem abzuklärenden Zustand in Verbindung steht, so ist es ratsam, mit dem Labor zuzuwarten, bis die Symptome wieder vollständig abgeklungen sind.
Schilddrüsen-Analyse und Biotin
Damit Schilddrüsenwerte korrekt gemessen werden können muss das Nahrungsergänzungsmittel Biotin 3 Tage vor der Blutentnahme abgesetzt werden. Dies auf Grund der Tatsache, dass bei der Messung der Hormone ebenfalls Biotin zum Einsatz kommt.
LABOR - NORMBEREICHE
Was bedeuten meine Werte ?
Keine Panik vor den roten Zahlen!
Laborergebnisse müssen individuell betrachtet werden.
Man darf sich nicht von den Farben beirren lassen!
"Bitte mailen Sie mir meine Laborergebnisse..."
Häufig werden Laborergebnisse verlangt, bevor sie mit dem Arzt oder Therapeuten besprochen werden. Auf einmal blickt man auf viele rote Werte und stellt sich vor, wie man bereits mit einem Fuss im Grabe stünde.
So ist das nicht!
Laborwerte besitzen sogenannte Normbereiche. Diese sind rein statistischer Natur und haben häufig nichts mit der Gesundheit zu tun. Somit können rote Werte irrelevant sein und dann wieder schwarze, "normal" aussehende, wichtig für eine Therapie.
Ein bekanntes Beispiel
Das Eisen, oder Ferritin. Die Spannweite ist enorm von 20 - 300 sei normal. Aus diesem Grund sind Werte so um 30 noch schwarz und deshalb als "normal" gekennzeichnet. Normal heisst aber noch lange nicht ideal. Liegen typische Beschwerden eines Eisenmangels vor wie chronische Müdigkeit, Kopfschmerzen, Haarausfall und Hautausschläge, so können durchaus solche schwarze Werte ein Mangel beherbergen, welcher behandelt werden muss.
Ein weiteres Beispiel
Die Säurebasen-Analyse
Hier ist wieder ein klassisches Beispiel wie "Rot" keine Bedeutung hat. Wenn bspw. der Sauerstoffgehalt im venösen Blut tief ist (cSO2) ist es zwar rot, ist aber durchaus ein positives Zeichen, dass der Stoffwechsel funktioniert und die Mitochondrien intakt sind. Somit ist die Aussage exakt das Gegenteil von dem Eindruck, welches die Farben und Normwerte vermitteln.
Schlussfolgerung
Wir stellen Ihnen gerne die Laborergebnisse zu, aber behalten Sie die Ruhe, fast jeder hat "rote" Werte.
Verlassen Sie sich nicht auf Google und Chat GPT - Danach sind Sie noch kränker.
Machen Sie einen Termin ab mit Ihrem verordnenden Arzt, um die wahre Bedeutung Ihrer Werte zu erfahren.
Dr. med. John van Limburg Stirum