Leber-Entgiftung
Für seine Gesundheit benötigt der Mensch nicht nur die regelmässige Aufnahme von vitalen „Lebens"mitteln, sondern er muss ununterbrochen in der Lage sein, lebensfeindliche Substanzen und Verbindungen aus dem Körper zu eliminieren.
In der heutigen Zeit mit der unüberschaubaren Anzahl von Umweltgiften, manipulierten Nahrungsmitteln und antibiotika- und ernährungsbedingten Störungen der Darmflora mit der ständigen Bildung von (Fäulnis-) Toxinen, kommt dieser Fähigkeit eine ganz besondere Bedeutung zu.
Zum Glück hat die Natur offensichtlich diese Situation „vorhergesehen" und uns mit einem reichhaltigen Arsenal an Entgiftungs- und Ausscheidungs-Waffen ausgerüstet. Ausscheidung setzt einen nach aussen hin gerichteten Vorgang voraus. Lasst uns dieses bewusst werden: Niesen, Schnupfen, Husten, Auswurf, Erbrechen, Durchfall, Schwitzen, Tränen, ja bis hin zum Ohrfluss und zur Eiterung. Auch die Gallensekretion und der Vorgang des Ausatmens (CO2 u.a.!) gehören hierher.
Alles potentielle schadstoff- und fremdkörperbefreiende Funktionen! Die alten Ärzte haben sogar die Menstruation als eine Art Ausleitung betrachtet und versuchten deshalb, gewisse Krankheiten (zum Teil erfolgreich!) mittels Aderlässen zu kurieren. Die meisten der genannten Reaktionsweisen haben etwas Grundlegendes gemeinsam. Es werden vor allem wasserlösliche bzw. fettunlösliche Verbindungen ausgeschieden. Aber was tun, wenn die aufgenommenen Toxine gerade fettlöslich sind!? Auch hier wusste die Natur sich zu helfen und hat dazu ein Organ entwickelt, die Leber, eine Entgiftungsmaschinerie schlechthin. Sie ist befähigt, die giftigen wasserunlöslichen, fettlöslichen Verbindungen in wasserlösliche, fettunlösliche umzuwandeln. Damit können sie erst über die Nieren ausgeschieden werden.
Beispiele für solche Schadstoffe sind viele (die meisten!) Medikamente (Schlafmittel!) aber auch Umweltgifte wie Pestizide, Dioxine und (Darm-)Bakterienfgifte und natürlich auch der Alkohol. Wegen dieser zentralen Entgiftungsaufgabe wurde auch die Leber anatomisch dem Darm unmittelbar nachgestellt, damit alles, was über den Magendarmtrakt präsentiert wird, zuerst entgiftet und gereinigt werden kann, bevor es über den Kreislauf bis in den letzten Winkel des Organismus verteilt wird.
Wie schafft die Leber diese Aufgabe!? Im Entgiftungsprozess werden 4 Hauptphasen unterschieden. Phase I und II dient der Verstoffwechselung, Phase III und IV der direkten Ausscheidung.
Phase I
Ein spezielles Enzymsystem mit der Bezeichnung Cytochrom P-450 (ein eigentliches Gemisch vieler Enzyme) identifiziert die giftigen Verbindungen und verändert sie mittels chemischer Vorgänge wie Hydroxylierung (OH- wird angehängt), Oxydierung (Reaktion mit Sauerstoff) oder Reduzierung (Elektronenreiche Verbindungen werden hinzugefügt). Dieser Schritt ist notwendig, um das Giftmolekül an das eigentliche wasserlösliche Substrat anzukoppeln, vergleichbar mit dem Anbringen einer Anhängerkupplung, damit der Wohnwagen am Auto befestigt werden kann.
Phase II
Nun wird der „Wohnwagen", sprich das Wasserlöslichkeits-Molekül angedockt. In der Medizin wird von der „Konjugation" gesprochen. Sie erfolgt mittels verschiedener Substanzen (Zuckerderivaten, Schwefelsäure, Essigsäure, Aminosäuren u.a.m.), je nachdem, welche Substanz entgiftet wird.
Phase III
Hier wird das nun wasserlösliche Molekül aus der Zelle geschleudert und via Blutbahn oder Galle der endgültigen Ausscheidung (Phase IV) über die Niere oder die Galle bzw. dem Darm zugeführt.
Eine optimale Leberfunktion ist also für die Gesundheit zwingend erforderlich. Die Leber kann, trotz ihrer enormen Anpassungs- und Regenerationsfähigkeit, vielfach überlastet oder in ihrer Entgiftungskraft primär geschwächt sein, wie bei verschiedenen Leberkrankheiten. In solchen Fällen wird der Organismus mit Giftstoffen überflutet und evtl. vielfältige Beschwerden auslösen.
Da auch überschüssige Hormone wie Oestrogene und Cortisone über die Leber entsorgt werden müssen, kann eine Störung ebenso hormonelle Beschwerden nach sich ziehen.
Mögliche Beschwerden
- Chronische Müdigkeit
- Multiple Chemische Sensitivität
- Nahrungsmittelunverträglichkeiten
- Herzstörungen
- Rheuma
- Magendarmbeschwerden
- Schwindel
- Kopfschmerzen
- Vergesslichkeit
- Schlafstörungen
- Arteriosklerose
Selbst-Quiz
- Sind Sie Raucher?
- Leben oder arbeiten sie ständig mit jemandem, der raucht?
- Atmen Sie häufig Autoabgase ein?
- Wohnen oder arbeiten Sie in einem frisch renovierten Gebäude?
- Benützen Sie Insektenvertilgungsmittel?
- Trinken Sie regelmässig (täglich) mindestens 1 Glas Alkohol?
- Nehmen Sie regelmässig Medikamente ein?
- Essen Sie häufig Fleisch vom Grill?
- Essen Sie rotes Fleisch mehr als 4 Mal die Woche?
- Leiden Sie unter Allergien, Nebenhöhlenbeschwerden oder Rheuma?
- Sind Sie häufig erledigt nach einem „normalen" Arbeitstag?
Falls Sie 2 oder mehr Fragen mit Ja beantwortet haben, weisen Sie wahrscheinlich eine gesteigerte Giftexposition auf. Besonders in solchen Fällen wäre die Überprüfung der Leberentgiftung eine sinnvolle Vorsorgeuntersuchung.
Ursachen - Behandlungen
Der Körper muss in der Lage sein, Xenobiotika (Toxine aus der Umwelt), Endotoxine (im Darm entstehende Toxine) und körpereigene Hormone und andere phenolhaltige Verbindungen zu entgiften. Dieser Test spiegelt das Ausmaß der Toxinexposition wider und zeigt auf, inwieweit der Körper fähig ist, diese Belastung zu bewältigen. Wenn das Gleichgewicht zwischen den beiden Phasen der physiologischen Entgiftung gestört ist, dann erhöht sich die Krankheitsanfälligkeit des Körpers. Mit Hilfe dieses Tests ist eine Beurteilung dieses Gleichgewichts möglich. Ein Mangel an wichtigen Nährstoffen, die zur Biotransformation benötigt werden, führt zu einer verstärkten toxischen Belastung und erhöht das Risiko einer Erkrankung. Anhand dieses Tests kann der Bedarf an Nährstoffen und deren Verfügbarkeit festgestellt werden.
Verdacht / Ursache | Mögliche (therapeutsiche) Massnahme |
Induzierte Zytochrom-P-450-Aktivität (Phase I der physiologischen Entgiftung)/Erhöhte Toxinexposition
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Verminderte Aktivität in Phase I der physiologischen Entgiftung
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Unzureichende Glycinkonjugation/Schwierige Beseitigung von Toxinen aus dem Körper
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Verminderte Glucuronidierung/Schwierige Beseitigung von Giftstoffen aus dem Körper
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Unzureichende Glutathionkonjugation/Schwierige Beseitigung von Giftstoffen aus dem Körper
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Unzureichende Sulfatierung/Schwierige Beseitigung von Giftstoffen aus dem Körper
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Beeinträchtige Sulfoxidation (Cystein Sulfit Sulfat)
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Cysteinakkumuluation
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