CORTISON

Das vielfach zitierte Cortison wird in den Nebennieren (NN), kappenartige Drüsen, die den Nieren aufgelagert sind, produziert. Jede Drüse besteht aus einer inneren und äusseren Gewebeschicht. Die Cortisone - davon gibt es verschiedene wie die Mineralocorticoide und die Glucocorticoide - entstammen der äusseren Schicht, die innere Schicht ist für die Produktion von Adrenalin verantwortlich.

Cortisol-Spiegel sind Indikatoren für die Aktivität der Nebennierenrinde und sind am höchsten am morgen und fallen im Laufe des Tages und der Nacht markant ab. Dies hat auch einen Grund. Cortison ist ein Aktivitätshormon (Flucht und Kampf). Am Morgen braucht man Cortison für die Bereitstellung von Zucker, der wiederum für die Energiegewinnung und Muskelaktivität notwendig ist. Nachts, bei tiefen Cortisolspiegel, ist die Phase der Erholung und Regeneration aber auch der Entzündung und Heilung (Fieber steigt gegen Abend meist an).

Viele der Aufgaben von Cortisol zielen somit auf die Mobilisation von Körper-Reserven. Cortisol stellt das primäre "Stresshormon" dar und wird vor allem in grossen Mengen bei physischem, physiologischem und psychologischem Stress ausgeschüttet. Wenn die Stressoren erhalten bleiben, kann die gesteigerte Nebennierenrindenaktivität in eine Erschöpfung umkippen. Damit sinken die natürlichen Nebennierenreserven, es kann sogar eine gewisse Unterfunktion eintreten.

Mögliche Folgen von Cortisol-Überschuss:

• Muskelabbau
• Übergewicht vor allem im Bereich Stamm, Brust, Hals, Gesicht
• Immunschwäche
• Knochendichte vermindert, Osteoporosegefahr erhöht

Mögliche Folgen von Cortisol-Mangel:

• Vitalitätsverlust, allgemeine Müdigkeit, Erschöpfung
• Depressionen

DHEA

Das Dehydroepiandrosteron (DHEA) ist eine Zwischenstufe in der Synthese vom männlichen Hormon Testosteron, oder dem weiblichen Hormon Oestrogen. DHEA findet ein Maximum zwischen 25-30 Jahren und fällt mit zunehmendem Alter wieder ab. Der Abfall geht parallel mit einer Verminderung der Immunabwehr (Infektionen im Alter sind gefährlicher!) und der Zunahme von Alterskrankheiten einher.

DHEA beeinflusst den Fettstoffwechsel, die Energiegewinnung in den Mitochondrien, Eiweiss-Synthese und Schilddrüsenfunktion. DHEA auch einen Tag-Nacht-Rhythmus auf.

Stoffwechsel-Effekte:

• Fettabbau
• Muskelwachstum
• Blutdrucksenkung
• Immunstärkung
• Müdigkeits- und Stressbewältigung
• Verbesserung von Gedächtnis und Schlaf

Aus diesem Grunde gehört DHEA zu den AntiAging Hormone.

Mögliche Folgen von DHEA Mangel

• Osteoporose
• Herz-Kreislaufkrankheiten
• AIDS, Immunstörungen, Autoimmunkrankheiten
• Bestimmte Krebsarten
• Schilddrüsenkrankheiten
• Zuckerkrankheit
• Blutdruckerhöhung
• Alzheimer
• Uebergewicht

Mögliche Folgen von DHEA Überschuss

• Männliche Behaarung bei Frauen
• Zu niedriger Blutdruck

Verhältnis Cortisol zu DHEA

Mehr Cortisol bedeutet weniger DHEA, je nach Steuerung der Stoffwechsel in den Nebennieren. Aus diesem Grunde kann das Verhältnis dieser Hormone zueinander ein guter Indikator sein, wie der Organismus mit allfälligem Stress fertig wird.

Therapie

Neben der DHEA Gabe, die nur unter ärztlicher Kontrolle und in einer möglichst tiefen Dosierung eingeleitet werden soll (Frauen: ca 10 mg/Tag, Männer: ca 25mg/Tag), ist auch zu achten auf gesunde Ernährung, Stress-Abbau und Fitness.

Bei Frauen kann es in einer hohen Dosierung zu Menstruationsstörungen und männlicher Behaarung kommen.

Eine natürliche und pflanzliche Quelle von DHEA ist die Yamswurzel.

Untersuchung

In der Schulmedizin wird Cortisol in einer Blutprobe analysiert. Wichtig ist, dass die Blutentnahme immer am morgen zwischen 07 - 09:00Uhr erfolgt. Das Ergebnis sagt aber nichts über das Verhalten der Nebennieren im Tagesverlauf. Dazu bedient man sich der Analyse von Cortisol in verschiedenen Speichelproben: Morgens, Mittags, Abends. Dadurch erhalten wir den Tagesrhythmus, was für die Beurteilung der gesunden Hormonfunktion wichtig ist.

Testergebnis

NORMAL

Dieses Beispiel zeigt einen normalen Tagesverlauf mit hohen Spiegel am Morgen und tiefe am Mittag und Abend.
Die grünen Linien sind die obere und untere Norm-Begrenzung, die blaue Linie das Ergebnis des Patienten.