Metalle sind überall
und sind in der modernen Zivilisation nicht mehr wegzudenken. Ob in der Industrie, zuhause oder in der Medizin, Schwermetalle werden vielfältig eingesetzt. In einer niedrigen Konzentration werden diese auch in der Regel keinen Schaden an unserer Gesundheit anrichten. Aber die individuelle Toleranz wie auch die Belastung variiert gewaltig. Aus diesem Grunde muss dieser umweltmedizinischer Aspekt immer bei der Entstehung von chronischen Krankheiten berücksichtigt werden. Schwermetalle haben nämlich die Eigenschaft, enzymatische Vorgänge im Körper zu hemmen. Wie ein verkanteter Schlüssel im Schloss, da lässt sich nichts mehr bewegen.
Heutige Untersuchungen bieten eine hochentwickelte und umfassende Analyse von toxischen und potenziell toxischen Elementen, die über den Urin ausgeschieden werden. Zusätzlich zu den klassischen Giftstoffen wie Blei (verbleites Benzin, Wasserleitungen aus Blei => Nahrungskette) und Quecksilber (Zahnfüllungen aus Amalgam) können auch Elemente, die in der Medizin, Raumfahrt, Kernforschung und High-Tech-Elektronik ihre Anwendung finden, mit einbezogen werden. Diese Schwermetalle werden immer häufiger eingesetzt, da die Verwendungsmöglichkeiten in gewerblichen, industriellen und medizinischen Bereichen ständig zunehmen.
Es ist möglich, dass sich diese Giftstoffe infolge einer beruflichen oder umweltbedingten Exposition durch die Freisetzung von toxischen Substanzen in Luft, Böden oder Abwässern im Körper des Menschen als Endverbraucher ansammeln. Expositionsquellen können auch bei der Metallveredelung, bei Legierungsverfahren, bei der Fertigung von Bauteilen in der Raumfahrt- und Werkzeugmaschinenindustrie, bei der Produktion von Kernreaktorbrennstäben und insbesondere in der Elektronikindustrie und der Computerherstellung auftreten. In anderen Berufssparten ist ebenfalls eine Einwirkung durch die im Profil gemessenen Elemente möglich: im Militär- und Polizeidienst (mit Waffeneinsatz), bei Schweiss- und Installateurarbeiten, bei der Metallbearbeitung, bei der Abfallverwertung und -beseitigung, in der Ölraffinerie und der petrochemischen Industrie sowie bei der Herstellung von Pigmenten und Beschichtungen.
Es gilt als erwiesen, dass die chronische Belastung durch toxische Elemente sowohl die verschiedensten körperlichen Funktionen nachteilig beeinflusst, wie auch die Aufmerksamkeit und emotionalen Fähigkeiten beeinträchtigen und das Energieniveau schwächen kann. Zudem ist es möglich, dass infolge einer chronischen Exposition die neurologische Entwicklung und Funktionen gehemmt, die Reproduktionsfähigkeit gemindert und das Risiko für Krebs- und andere degenerative Erkrankungen gesteigert wird.
Darüber hinaus geht aus wissenschaftlichen Studien hervor, dass nachteilige gesundheitliche Auswirkungen von toxischen Schwermetallen bei immer niedriger konzentrierten Expositionen zu beobachten sind. Aus diesem Grunde stellt sich die Frage, ob es überhaupt eine minimale Giftstoffkonzentration im Körper geben kann, die nicht mehr gesundheitsschädigend ist.
Schwermetall-Analyse mittels Mobilisation
Diese Analyse untersucht die Ausscheidung von Elementen über den Harn, die vor allem aufgrund einer chronischen Exposition vom Körper aufgenommen wurden. Der Test ermöglicht es dem Arzt, die Wirksamkeit einer Entgiftungstherapie eines Patienten zu überwachen.
Der Harn kann nach einer sog. Mobilisation, bei der durch die Verabreichung eines Chelatbildners wie EDTA, DMSA oder DMPS, die Elemente aus dem Körper ausgeschwemmt werden, gesammelt werden. Damit wird die Analyse bei der Erkennung von chronischen Belastungen wesentlich empfindlicher und zuverlässiger. In der Regel wird die Substanz intravenös verabreicht und nach 45 Minuten der Urin gesammelt. Inzwischen muss reichlich getrunken werden.
Testvorbereitungen:
Keine Kreatin-Supplementierung (2 Tage vor Testdurchführung)
Absprache mit Arzt, welche Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel vorübergehend abzusetzen sind (2 Tage vor Testdurchführung)
Entgiftung
Werden erhöhte Werte im Mobilisationstest nachgewiesen können diese Schwermetalle mittels Chelat-Infusionen weiter ausgeleitet werden. Dazu werden Behandlungen zu ca 30-60 Minuten durchgeführt. Je nach auszuscheidenden Metalle kann die Zusammensetzung der Chelatoren auf die zu entgiftende Metalle optimiert werden. Details zu den Chelatoren finden Sie hier >>>
Die Anzahl notwendiger Infusionen muss mit dem Arzt besprochen werden. Diese sind in der Regel minimal 3 Behandlungen, können unter Umständen aber auch 10-20x betragen.
Die Infusionen werden nicht von den Krankenkassen übernommen.
Näheres zu den Metallen
Name | Resorptions- / Speicher- Synergie |
Resorptions- / Speicherungs-Antagonismus |
Quellen |
Physiologische Bedeutung | Toxische Symptome | ||
Aluminium |
Fe- oder Ca-Mangel fördert Al-Resorbtion | ausreichende Fe, Ca und Vit. C Versorgung hemmt die Resoption (gilt für alle Toxine) | Al-haltiges Backpulver, Kochgeschirr, Antazida, Schmelzkäse, Antitranspirante |
Akkumuliert in Knochen, Leber, Nieren, Gehirn. Folgt dem Phosphat im Gewebe. Hemmt die Isocitratdehydrogenase in den Mitochondrien und vermindert dadurch das Alpha-keto-glutarat. Beeinträchtigt die Knochenmineralisation, bindet sich an Calmodulin im Gehirn und erhöht wahrscheinlich den Acetylcholin-Umsatz. Assoziiert mit Nervenplaques. | Kopfschmerzen, Müdigkeit, Knochenschmerzen, Demenz, Anämie, Hypophosphatämie, erhöhter Ammoniumspiegel | ||
Antimon (Sb) |
Mg- oder Se-Mangel fördert Sb-Resorption | ausreichende Mg-, Se- und Methionin-Versorgung hemmt die Resorption | Tabbak, Lötmaterial, Farbstoffe, Metallschmelzungs- und -bearbeitungsprozesse, Flammenschutzmittel in Textilien, Verwendung in Gummiherstellung; Exposition bei Minenarbeit |
Akkumuliert in Nebennieren, Schilddrüse, Niere, Leber, Milz und Knochen. Hohe Clearence aus der Blutbahn. Hemmt diverse Enzymsysteme (PFK, MAO). Bindet sich an Sulphhydrylgruppen. | Metallgeschmack, gichtähnliche Symptome, Angina, Anorrhexie, Müdigkeit, Myopathie, Hypotonie, "Antimon spots" nach Dampfexposition | ||
Arsen (As) |
Se- oder Iod-Mangel fördert As-Resorption | ausreichende Selen- und Iod-Versorgung hemmt die Resorption | Meeresfrüchte, Pestizide, Entlaubungsmittel, chemische, elektronische & photo-elektronische Verarbeitung, spezielle Glasssorten, Wasser |
Organische Formen und anorganisch gelöstes As in Wasser werden rasch resorbiert. Ablagerungen in Leber, Nieren, Haut und Milz. As hemmt die Alpha-Liponsäure. Potentielles Co-Carcinogen und/oder Carcinogen. Bindet sich an Sulphhydryl- und Phosphatgruppen. | Haarausfall, weisse Streifen in den Nägeln, Myalgie, Knoblauchgeruch, Anorrhexie, Hypopigmentation, Hypotonie, Thoraxschmerzen, Durchfall, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Hautentzündungen, verstärkte Speichelbildung, Blutarmut, Hautrötungen | ||
Bismuth |
In der Regel schlechte bis moderate Resorption (max. 8%) nach Inhaltation oder orale Aufnahme | Nebenprodukt der Blei- und Kupferverarbeitung, in sicherungen, Löt-Material, Atom-Reaktoren, Leuchtfarben, Pigmente, Künstliche Perlen, Halbleiter, Glazuren, Gläser, Gummi-Vulkanisierung, Feuerschutz, Kosmetik, und Medikamente (Magendarm, Haut, Desinfektionsmittel, antazida) | |
Verteilung im Bindegewebe und Knochen. Höchste Konzentrationen in Niere und Leber. Kann in der Niere über Jahre gespeichert werden. Ansonsten durchschnittlich 5-15 Tage. B ist Plazentagängig Hauptsächliche Ausscheidung über Stuhl und Urin. |
Nierenschaden mit Eiweissausscheidung im urin. Neurotoxisch mit Symptomen wie Verwirrtheit, Schläfrigkeit, Ungeschicklichkeit, Halluzinationen, Muskelzuckungen, Zittern bei Bewegung, nicht in Ruhe. Leberschäden mit Gelbsucht. Irritation und Pigmentierung der Haut und Scheimhäute |
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Blei (Pb) |
Ca-, Fe-, Zn- und Phosphat-Mangel steigert die Resorption. Kinder und Säuglinge weisen eine 40% bessere Bleiaufnahme auf. | Ca, Zn und Phytate hemmen die Resorption. | Farben, Cheramik, Lötzinn, Erde, Zeitungspapier, Dolomite, Zinngeschirr |
Pb bindet sich an Häm, Speicherung in Knochen, Aorta, Nieren, Tubuli, Gehirn, Nebennieren, Schilddrüse und Leber. Hemmt Hämsynthese und evtl. die mitochondriale Atmungskette. ATPase beeinträchtigt. | Bei Kindern: Verzögerte geistige Entwicklung, Hyperaktivität, Konzentrationsstörungen, Verhaltensstörungen.
Bei Kindern und Erwachsenen: Müdigkeit, mikrozytäre Anämie, Retikulozytose, Metallgeschmack, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Nervosität, neurologische Störungen, Glukosurie |
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Cadmium (Cd) |
Fe-Mangel bei Pb- und Hg-Belastung verstärkt die Toxizität. | ausreichende Zink-, Ca-, Mg-, Cu-Versorgung hemmt die Resorption | Abwasser, Meeresfrüchte, Tabbak,, Phosphate, Dünger, weiches Wasser, Schweissen, Minen |
Akummulation im proximalen Tubulus der Nieren. Kann Katecholaminstoffwechsel verändern. Vermindert CYP-450. Hemmt Anti-Trypsin. Veränderungen des Gefässendothels wurden beobachtet. | Hypotonie, Hypertonie, Müdigkeit, Anämie, Proteinurie, Osteomalazie, Nausea, Erbrechen, Durchfall, Emphysem, Geruchsempfinden vermindert, Hauttrockenheit mit Schuppung, Nierenprobleme | ||
Nickel (Ni) |
Fe, Cu oder Zn Mangel | ausreichende Mn-, Zn- und Cu-Versorgung hemmt die Resorption | Kakao, gesättigte Fette, Chokolade, Wasser, Zahnwerkstoffe, Batterien (Ni-Cd), Nüsse |
Widersprüchliche Auswirkung. Akkumulation in Nieren, Leber, Haut und Gehirn. Fördert entzündliche Prozesse. | Dermatitis, Allergien, entzündliche Prozesse | ||
Quecksilber |
Selenmangel | ausreichende Selen-Versorgung hemmt die Resorption | Amalgam, Fische und Schalentiere vom verseuchten Wasser, Fungizide, Farben, elektrische Relais, Sprengstoffe |
Akkumuliert in Nieren und Leber. Organisches Hg hat eine Halbwertszeit von 2 Monaten und bindet sich an Enzyme, Proteine und Glutathion. Hemmt MAO, Katalase, P-450 und Mitochondrien. | Kopfschmerzen, feinschlägiger Tremor, verstärkter Speichelfluss, Reizbarkeit, verminderte Konzentration, Metallgeschmack und viele andere chronische unspezifische Symptome. | ||
Thallium (Tl) |
ausreichende Kalium- und Selen-Versorgung hemmt die Resorption | Brillenglas, Halbleiter, Herstellung von Solarzellen, Schmelzprozesse, Sondermüll, Minen | |
Aufnahme durch die Haut, über die Lunge und den Darmtrakt; hemmt RNA- und DNA- Synthese. Inaktiviert Riboflavin, Cholinesterase und Phosphatase. Akummulation in Nieren, Herz, Muskeln, Gehirn. | Anorrhexie, Alopezie, Ataxie, Verwirrung, Tremor, Hypertonie, Polyneuropathie, immunologische Störungen. | ||
Uran (U) |
Ca Mangel steigert die Resorption | ausreichende Ca- und Fe-Versorgung hemmt die Resorption | Wasser, Erde, Staub |
Akkumuliert in Leber, Niere (prox. Tubulus, Glomerulus), Milz, Knochen | Chronische Müdigkeit, Glykosurie, Hyperaminoazidurie | ||
Zinn (Sn) |
ausreichende Zink-, Fe- und Cu-Versorgung | Zinnbeschichtete Dosen, vor allem bei sauren Speisen oder Säften. Verarbeitete Nahrung. Industrieabfälle. | |
Akkumuliert in Leber, Gehirn und Lymphe. Halbwertzeit von 5-100 Tagen; hemmt P-450 und oxydative Phosphorylierung | Hyperglycämie, Ataxie, Kopfschmerzen, Visusstörungen, Leberschmerzen |
Symptome / Metalle
Al | Sb | As | Ba | Bi | Cd | Pb | Hg | Ni | Ag | Ti | Sn | U | |
Allergien | 1 | 1 | 2 | 3 | 1 | ||||||||
Alopezie | 1 | 3 | |||||||||||
Anämie | 2 | 1 | 3 | 2 | 1 | 1 | |||||||
Anorexie | 2 | 1 | 1 | 2 | 2 | ||||||||
Ataxie | 2 | 1 | 3 | 2 | |||||||||
Carcinome | 1 | 2 | 1 | 2 | |||||||||
Demenz | 3 | ||||||||||||
Depressionen | 1 | 1 | 1 | 2 | 2 | 1 | |||||||
Entgiftungsschwäche | 1 | 2 | 2 | 2 | 1 | 1 | 2 | 3 | |||||
Kopfschmerzen | 2 | 2 | 1 | ||||||||||
Hypertonie | 2 | 3 | |||||||||||
Immunstörungen | 1 | 3 | 3 | 1 | |||||||||
Impotenz | 1 | 2 | 1 | 1 | 2 | ||||||||
Müdigkeit | 3 | 1 | 1 | 1 | 3 | 1 | 1 | 1 | 3 | 1 | 3 | ||
Muskelschmerzen | 1 | 2 | 2 | ||||||||||
Muskelschwäche | 2 | 1 | 2 | 1 | |||||||||
Neuritis | 3 | 1 | 3 | ||||||||||
Neuropathie, Paraesthesien | 3 | 1 | 2 | 3 | 3 | ||||||||
Niereninsuffizienz | 1 | 3 | 3 | 2 | 3 | 1 | 2 | 2 | 3 | ||||
Pigmentstörungen | 3 | 3 | 2 | 1 | 1 | 3 | 1 | ||||||
Schwindel | 2 | ||||||||||||
Tremor, Spasmen | 3 | 2 | 2 | ||||||||||
Verwirrtheit | 3 | 2 | 2 | ||||||||||
Visusstörungen | 2 | 2 | 2 | ||||||||||
Wachstumsstörung | 1 | 1 | 2 | 3 |
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