Vom Arzt bedroht...
Dr. med. John van Limburg Stirum
Wie schön ist es doch, einen vertrauten Arzt zu haben, jemanden ausserhalb der Familie, dem man sein Leid klagen kann und auch Hilfe erwarten darf.
Neben dem Hipocratischen Eid sollte der Hausarzt auch hinsichtlich Gesundheit eine gewisse Vorbildrolle erfüllen. So wird man kaum von einem schlotenden Arzt seine Empfehlung, mit dem Rauchen aufzuhören, ernst nehmen. Ebenso mit dem Übergewicht oder Alkohol oder Fitness. Der Arzt müsste alles vorleben, um glaubwürdig zu wirken.
Der Arzt ist aber auch Lehrer. Doctor heisst übersetzt Lehrer. Wir müssen Patienten schulen, beraten und helfen, richtige gesundheitliche Entscheidungen zu treffen. Aber so viel sei vermerkt. Die Entscheidung schlussendlich liegt beim Patienten selbst. Und so wie der Arzt eine rein beratende Funktion aufweist ist er keinesfalls befugt, jemanden etwas vorzuschreiben. Und man muss immer seinem Arzt alles fragen und anvertrauen dürfen.
ABER wie häufig muss ich von den Patienten vernehmen, sie getrauen sich nicht, ihrem Hausarzt gewisse Fragen zu stellen! Sie hätten "Angst" vor der Reaktion! Eine Patientin hat sogar kürzlich so formuliert als wir das Cholesterin-Thema besprochen hatten: "Was kann ich machen, damit ich nicht vom Hausarzt "bedroht" werde...? Er hat mir vorgeschrieben, die Medikamente zu nehmen, aber ich will nicht... Was kann ich nur machen...?"
Dass man sich als Patient tatsächlich manchmal in Acht geben muss zeigt auch die Erfahrung von diesem Patienten. Er hat sich bei uns in der Seegarten Klinik angemeldet und dem Hausarzt - korrekterweise - darüber informiert. Die Reaktion...: "Wenn Sie dorthin gehen und sich behandeln lassen bin ich nicht mehr Ihr Hausarzt!"
Einmal habe ich einem Patienten Ratschläge erteilt, wie man vorzugehen hat, möglichst schonend einen toten Zahn zu entfernen. Er hat dies dem Zahnarzt wohlwollend und nichtsahnend mitgeteilt. Die Reaktion...: Der Zahnarzt ist aufgestanden und hat den Patienten weggeschickt mit der Bemerkung: "Wenn Ihr Hausarzt es besser wisse, dann soll er den Zahn ziehen!"
Ein weiterer bekannter Schweizer Arzt hat seine Patientin stets Gehorsamkeit mit dem folgenden Worten beigebracht: "Wenn Sie meine Ratschläge nicht befolgen sind Sie nicht mehr mein Patient!"... Wie kann man hier als Patient noch mitdiskutieren...?
Dann hört man wieder ärztliche Blüten wie: "Wenn Sie meine Empfehlungen nicht folgen, kann ich für nichts garantieren!" Dumm ist nur, dass auch bei der Befolgung seiner Empfehlungen nichts garantiert werden kann... Aber der Effekt blieb nicht aus. Scharenweise willigten Patienten zu den extrem teuern und fragwürdigen Therapien ein.
Das Spiel mit der Angst... überzeugt und manipuliert nun mal am effizientesten.
Und wie steht es mit dem Impfungen? In immer mehr Ländern werden die Menschen und vor allem Kindern regelrecht vergewaltigt, in unserem Körper Viren, Chemikalien und Giftstoffe zu spritzen. Sonst bin ich asozial, gefährde meine Mitmenschen, darf nicht zur Schule u.a.m. und ich könne sterben von der Krankheit gegen die ich geimpft werden soll. Man muss sich wahrlich fragen, weshalb die Menschheit vor Einführung der Impfungen nicht schon lange ausgestorben ist.
Die Medizin schreitet auf unerklärliche Pfade. Und immer wird - auch bei Studien - von der medizinischen "Ethik" gesprochen. Und dabei herrscht auf allen Ebenen - und vor allem dort worauf es richtig ankommt - ethisches Mittelalter.
Es würde mich schon interessieren, wenn die "Medizin-Industrie" an stelle vom Betriebsgewinn die wahre umfassende Ethik und Menschlichkeit vorsetzen würde, ob dies den Weg ebnen würde in eine bessere, humanere und auch kosteneffizientere Medizin.
Auf jeden Fall wünsche ich Ihnen einen Arzt vor dem Sie sich nicht und niemals fürchten müssen.