Wissen ist besser als Glauben.
Dr. med. John van Limburg Stirum
Waren Sie nicht schon beim Arzt um die Resultate Ihrer Laboruntersuchungen zu erfahren? Und die Anwort? Häufig bekommt man nur das zu hören: "Alles ist in Ordnung."
Natürlich freut man sich über das gute Ergebnis. Nur das ganze hat doch noch einen Hacken... Was versteht denn der Arzt unter "in Ordnung"?
Laborergebnisse werden stets mit sog. Normbereiche geliefert. Fällt der gemessene Wert innerhalb dieser Grenzen, so wird der Arzt ihnen meistens mitteilen, dass alles bestens sei. Und Sie verlassen wieder die Praxis ohne Ratschläge, wie Sie ihre Gesundheit verbessern können.
Das grösste Missverständnis besteht darin, dass Normbereiche für die Gesamtpopulation gilt und NICHT für das Individuum. Hier unterscheidet die Ganzheitsmedizin klar zwischen "Normal" und "Ideal". Wie häufig höre ich von erschöpften Frauen wie ihre Eisenwerte "normal" seien und ihrer Zustand wohl deshalb psychisch sein muss. Auf meine Frage, wie hoch der bspw. Ferritinspiegel war kommt meist keine Antwort ausser, der Arzt hat mir nur gesagt "alles sei gut".
Begnügen Sie sich NIE mit einer solchen Antwort. Verlangen Sie die Laborausdrücke mit den tatsächlichen Werten Ihrer Messungen. Sollten Sie bei einem anderen Arzt vorsprechen, so ist dies nur zu Ihrem Vorteil. Ebenso kann man sich davon überzeugen, ob man lediglich im Normbereich war, oder wirklich auch im Idealbereich.
Um beim Eisen zu bleiben, Die Normbereiche reichen häufig von 10 - 300. Eine riesen Spannweite. Hat man 10 oder 300 ist man immer noch "normal", dabei besteht ein Faktor 30 zwischen diesen Werten.
Aber es geht auch anders...
Eine Patientin hat mich kürzlich aufgesucht und ebenfalls gemeldet, der Hausarzt hätte im Blut "nichts gefunden". Dabei war das Ferritin ganze 600 (Norm bis 300) und das Hämatokrit (Dicke des Blutes) 60% (Norm bis 48%). Offenbar nehmen es gewisse Ärzte nicht so genau mit den Aussagen der Gesundheit. Und hier ist stets der Patient gefordert, sich mit dem Glauben nicht zufrieden stellen zu lassen, sondern mit dem Wissen seiner Blutwerte und deren Bedeutung. Heute kann man zum Glück selber im Internet auch dazu viele Informationen finden.
Das andere Extrem fand ich im Laborresultat einer Patientin aus Polen. Dort sind Ferritinwerte von unglaubliche 5 noch "normal" (Ideal um 100-150)! Sie hatte einen Wert von 6 (!). Die Aerzte in Polen fanden somit "nichts abnormales" und sie blieb erschöpft!
Je älter wir werden...,
umso wichtiger ist es für unseren Stoffwechsel im Idealbereich zu sein. Je jünger wir sind, umso mehr können wir Abweichungen ausgleichen.
In der SGK können Sie sicher sein, dass wir uns - dort wo es darauf ankommt - nicht nach den Normbereichen sondern nach den Idealbereichen orientieren als Basis einer optimalen Gesundheit.